Landauf, landab wird herumerzählt, dass das Primat des politischen Handelns nach langen Jahren der Demütigung durch die Wirtschaft jetzt wieder bei der Politik liege.
Herr Obama wird als neuer Messias gefeiert, jedes seiner Worte eine Offenbarung und kaum gesprochen rund um den Erdball getragen. Frau Merkel, die heilige Johanna der Abwrackprämie, hat sich unter die Solarsonne gelegt, um auch etwas vom Glanz des grossen Wicän auf ihre ausgebleichten Wangen zu zaubern.
Bei Licht besehen, ist die Leistung der Politik doch eher bescheiden. Sie tut einfach das, was sie schon immer am besten konnte: Geld ausgeben. Oder sagen wir genauer: Anzukündigen, es werde jede Menge Geld ausgegeben.
Der einzige Unterschied zu früher ist der, dass die demokratisch-legitimierten Landesfürsten es jetzt lustvoll tun können, das Geld ausgeben, ist doch diese aber auch wirklich lästige Budgetdisziplin vom Tisch.
Was waren das doch für lustlose Zeiten, als die Wirtschaft brummte, die Steuererträge von Rekord zu Rekord jagten und nur auf der Politik der Druck zum Sparen lastete. Tempi pasati.
Merke: Nachts, wenn der Steinbrück zweimal klingelt, wird einigen wenigen die Rechnung präsentiert. Den Leistungsträgern.
Für die ganzen Konjunkturpakete und Staatshilfen wird doch Geld benötigt :)
Das nennt man Obamania oder so, glaube ich. Geld ausgeben, daß man nicht hat, da geht der amerikanische Messias mit gutem Beispiel voran und wir lassen uns nicht lumpen. Noch haben wir die magische Billion nicht erreicht, aber wenn es beispielsweise bei Hypo Real Estate so weitergeht, dürfte es nicht mehr lange dauern;)
Ich verfolge seit einigen Tagen aufmerksam das Geschehen in der Schweiz. Da sollte sich Steinbrück erst einmal nicht so schnell blicken lassen. Die Basler Zeitung und der Tagesanzeiger lassen kein gutes Haar an dem Mann, aber es sind ja auch nicht mehr so viele bei ihm. Gut, daß ich gehässig genug bin, daß er mir nicht leid tut;))
Frage:
Was ist die Definition von Leistungsträger?
Es gibt wohl noch 30.000 in deutschem Einflussbereich sind Befindliche mit einem Einkommen von 500,000,-EUR p.a. und mehr.
Das sind dann wohl die Reichen oder Besserverdiener. „Leistungsträger“ sagt der Soz ja nicht.
Ich weiß nicht, ob „der Soz“ im Allgemeinen vom Begriff „Leistungsträger“ nichts hält – ich jedenfalls finde ihn tatsächlich unpassend. Auch ein Erzieher oder eine Altenpflegerin erbringen Leistungen, die für das Gemeinwesen überaus wichtig sind, erhalten jedoch ein weitaus (!) geringeres Gehalt als notleidende Bänker. Von daher ist der Begriff „Leistungsträger“ meiner Meinung nach schlichtweg irreführend bzw. ein Schlag ins Gesicht für die Menschen, die tagtäglich arbeiten gehen und Leistung erbringen.
„Besserverdiener“ ist doch ein guter Begriff. Ich sehe daran nichts Verwerfliches.
Der Begriff »Leistungsträger« ist so passend wie »Leistungssportler«. Es gibt immer Menschen, die mit ihrer Leistung andere Leistungen übertreffen. Das motiviert andere dazu, sich zu verbessern. — Es gibt übrigens auch bei jedem Laufwettkampf der Amateure unterschiedliche Leistungen, obwohl natürlich im Ziel nach 21 oder 42 Kilometern alle ziemlich geschafft sind. Respekt gebührt natürlich allen, aber im besonderen Maße den Läufern auf den ersten Plätzen.
Ein Investmentbanker, der zum Schaden seines Unternehmens hohe Verluste eingespielt hat, wäre in diesem Zusammenhang eben ein Sportler, der systematisch betrogen hat. Sein Chef, der ihn zu riskanten Geschäften motiviert hat, wäre der falsche Trainer oder Manager. Damit sind beide gerade keine Leistungsträger. Übrigens habe ich solche Banker niemals als Leistungsträger bezeichnet.
»Besserverdiener« ist ein bewusst irreführender Begriff, weil er suggeriert, dass reiche Leute höhere Steuern und Abgaben zahlen sollen. In Wahrheit ist für die Linken ein Besserverdiener, wer für seine Arbeit ein Gehalt in der Nähe der Bemessungsgrenze der Krankenversicherung bezieht.
Wenn Du schon eine Analogie bilden willst, Stefanolix: Doch wohl eher ein Sportler der andauernd verloren hat…
OK, »hohe Verluste eingespielt« war sehr verkürzt. Offensichtlich gab es doch Spieler, die zu Lasten ihrer Mannschaft Leistung simuliert haben und Trainer, die sie dazu getrieben haben. Das Ergebnis finden wir heute als »Giftpapiere« in den Kellern der Banken …
Bei Bear Stearns waren das Leute mit Philosophie und Geschichts-Diplomen oder Universitätsabbrecher mit erstaunlichen Kenntnissen im Kartenspiel Bridge, die in einem völlig von jeglicher Verbindung zur realen Wirtschaft herumzoggten und logen, bis irgendwann kein Geld mehr da war.
Quelle: William Cohan, House of Cards, 2009.
Sehr zu empfehlen.
Leistung hat für mich auch damit zu tun, dass man die Konsequenzen seines Handeln einigermassen kontrolliert.
Ein System, das solche Leute mit so viel Geld herumspielen läßt, gehört tiefgreifend reformiert.
Also, ich wußte immer, wer in meiner Firma Leistungsträger ist und wer nicht!
Der Vergleich mit den Sportlern ist nicht schlecht; aber im Gegensatz zum „Leistungsträger“ ist beim „Leistungssporter“ klar, wer gemeint ist: jemand, der beruflich Sport betreibt und damit Geld verdient.
Dass für Linke ein Besserverdiener ist, „wer für seine Arbeit ein Gehalt in der Nähe der Bemessungsgrenze der Krankenversicherung bezieht“, ist natürlich falsch. Es mag solche Linke geben, aber das gilt nunmal nicht für alle Linken. Aber es diskutiert sich leichter mit erfundenen Feindbildern, das haben wir ja schon bei der Religionsdebatte festgestellt.
Ich bezog den Begriff »Besserverdienende« konkret auf Rot/Grün und deren Steuer- und Abgabenpolitik. Die haben gesagt, dass sie die Besserverdienenden stärker zur Kasse bitten wollen und dann haben sie genau in der genannten Einkommensklasse damit begonnen. Mal abgesehen von ihrer völlig unsinnigen Politik gegen die Selbständigen.
Jetzt kann man trefflich streiten, ob Dir für Rot/Grün unter Schröder nun das Attribut »links« passt oder nicht. Für mich ist das die typische linke Steuer- und Abgabenpolitik: sie ist immer gegen die Leistung bringende Mittelklasse gerichtet. Und das ist kein erfundenes Feindbild, das ist praktisch erfahrene linke Politik.
Der Mittelstandsbauch begann sich unter der CDU/FDP Koalition seit Anfang der 90er zu bilden.
In dem Einkommenssegment um die Beitragsbemessungsgrenze gibts halt recht viele, so dass da insgesamt einiges an Bimbes rauskommt.
Das hat nichts mit „typisch linker Steuer- und Abgabenpolitik“ zu tun.
Dir ist aber hoffentlich nicht entgangen, dass ich gerade bei den Amateursportlern auf eine Leistungsdifferenzierung hingewiesen habe. Übrigens gibt es in diesem Land immer noch viele Wege, sich durch Leistung zu beweisen. Niemand ist gezwungen, ein Leben lang hinter dem Karren herzutrotten.
„Hochleister“ dürfte Dir noch schlechter gefallen, gell.
Also bleiben wir mal mit Verlaub bei „Leistungsträger“, was Du natürlich gerne sozgemäss als „Schlag ins Gesicht“ für andere auffassen darfst.
Dumm, aber menschlich, denn:
Zufriedenheit entsteht (nicht nur beim Soz) im Vergleich.
Beim Deutschen ganz besonders, LOL.
„Hochleistungsträger“ finde ich nicht per se schlecht, da muss ich Dich enttäuschen. Nur leider ist auch hier die Frage, wer ein „Hochleistungssträger“ ist. Ich finde es sehr schwierig, die Leistung nur am Geld festzumachen. Ein Schönheits-Chirurg bspw. erbringt für die Gesellschaft wenig hilfreiche Leistungen, finde ich zumindest, trotzdem hat er ein extrem hohes Einkommen. Ein Klinikarzt hingegen erbringt für die Gesellschaft extrem wichtige Leistungen, verfügt aber über ein ziemlich geringes Einkommen.
Es ist ja schon unklar, was man als „Leistung“ versteht. Betrachtet man sie vor allem aus der Position des Leistenden heraus oder aus der des Empfangenden? Da können dann schon Produzenten- oder Konsumentenrenten auftreten.
Preise sind keine absoluten Werte, sondern ergeben sich aus unterschiedlichen Bewertungen der Marktteilnehmer und aus relativen Knappheiten.
Es bringt m.E. nichts (wenigstens nichts Positives), ein Kriterium „gesellschaftliche Leistung“ einzuführen. Die wäre nur eine Begründung, obrigkeitlich in freiwillige Leistungsbeziehungen einzugreifen.
Also die Sache ist doch relativ einfach: Es gibt so etwa 10%, welche den Karren ziehen. Sogar mit Begeisterung. Und der Rest läuft hinterher. Oder Bedenken vor sich hin (Bedenkenträger sind in der Schweiz unglaublich verbreitet). Und das sind die Leute, welche den ganzen Mist am Laufen halten. Nicht nur die paar negativen, sondern die vielen positiven Dinge, die unser Leben angenehm machen.
Leistungsträger sind die Leute, die einfach mehr wollen, nicht nur geldmässig, sondern vom Leben überhaupt. Und jetzt gibt es Systeme, welche so angelegt sind, das diese Leute möglichst behindert werden, weil sich die Mehrheit nach unten orientiert und dann gibt es halt andere Systeme, wo man diese Leute machen lässt.
Zum Beispiel, wenn man eine Firma gründen will, dass dies zwei, drei Tage dauert und nicht sechs Monate. Systeme, wo man mit der Idee X scheitern kann und dann halt die Idee Y weiterverfolgt.
So ist das. Derzeit erleben wir das sogenannte Primat der Politik. Das sind Leute wie der Herr Steinbrück, der sein Leben lang noch nie einen Cent selbst verdient hat, sondern nur das ist, was er ist aufgrund seiner einzigen Lebensleistung: Einer Partei beizutreten.
Aber es ist eine Tatsache, dass ein Land nur vorwärts kommt, dass auch Leuten, die aus irgendwelchen Gründen durch die Maschen rutschen, einigermassen gut leben können, wenn es Leistungsträger gibt, die mehr wollen als der Durchschnitt.
Die Zeit der Leistungsträger wird schon bald wieder kommen, keine Angst.
Was für ein simples Weltbild. Toll. :)
Ich würde hinzufügen, dass weitere 30% mit den Leistungsträgern in eine Richtung ziehen, wenn auch nicht mit der selben Begeisterung und Leistung.
> Leistungsträger sind die Leute, die einfach mehr wollen, nicht nur geldmässig, sondern vom Leben überhaupt. Und jetzt gibt es Systeme, welche so angelegt sind, das diese Leute möglichst behindert werden, weil sich die Mehrheit nach unten orientiert und dann gibt es halt andere Systeme, wo man diese Leute machen lässt.
Leistungsträger sind diejenigen, die – aus welchen Gründen auch immer – ein hohes finanzielles Input haben, also am marktwirtschaftlichen Treiben einen vglw. hohen Anteil haben und „als Belohnung“ fleissig Steuern zahlen. Bspw. bestimmte Künstler, bestimmte Sportler, Unternehmer und wertvolle Angestellte. So, und davon gibts wohl noch 30k in D, an die will man jetzt verstärkt ran.
Diese Leute müssen nicht unbedingt „mehr wollen“, hier reicht auch Talent und Glück (ich selbst kenne zwei eher durchschnittliche und fleissige Leute, die es in dieses Segment geschafft haben, bspw. im TV kann man andere kennenlernen).
Die Sozen wollen jetzt diese objektiv messbare Leistung dieser Menschen einer erneuten (moralischen) Kontrolle unterwerfen, sie ziehen so zu sagen eine neue und nicht erforderliche Schicht ein, so sind sie halt, die Sozen…
Und das Entscheidende für Wohlstand ist technischer Fortschritt. Für den sorgen Ingenieure, Naturwissenschaftler, Mediziner, Informatiker oder auch andere Erfinder. Das sind also Leistungsträger; diese verdienen meistens gut, gehören aber häufig nicht zu den Spitzenverdienern, so dass sie für Steinbrück weniger interessant sind, als viele Juristen, die ja sehr selten für technischen Fortschritt sorgen. Leistungsträger müssen also nicht viel verdienen, so war Kafka nicht besonders reich, viele andere sind aber reich geworden, indem sie ihm hinterhergelaufen sind.
> Leistungsträger müssen also nicht viel verdienen
Rege aber doch an den Begriff Leistungsträger, wie eigentlich üblich, auf das finanzielle Input und die damit verbundene Steuerlast zu fixieren, im Sinne von finanzieller Leistung und abkürzend. Ansonsten wüsste man nicht mehr so recht was man debattiert. (Im Sinne von überragendem intellektuellen Output bspw. sind selbstverständlich die meisten der ebenso freundlichen und geneigten wie verständigen Beitragenden hier Leistungsträger. In einem bestimmten Sinne jeder Mensch.)
„Rege aber doch an den Begriff Leistungsträger, wie eigentlich üblich, auf das finanzielle Input und die damit verbundene Steuerlast zu fixieren, im Sinne von finanzieller Leistung und abkürzend.“
Kannst Du das oblich belegen? Die Wikipedia definiert Leistungsträger zum Beispiel anders.
In der politischen Debatte sind (eigentlich fast immer, oder?) mit Leistungsträgern diejenigen gemeint, die auf Grund ihres Einkommens eine hohe Steuerlast tragen. Ich sehe hier (leider ;–) keine Möglichkeit sinnhaft die Debatte (im Kontext „Sonderüberwachung der leistungstragenden Reichen durch Finanzbeamte“) in den Bereich der Semantik zu verlegen.
Du meinst sowas hier:
„Der Begriff „Leistungselite“ kennzeichnet die Bildung von Eliten, unabhängig von der jeweiligen sozialen Herkunft, lediglich gebunden an hervorragende berufliche oder Schul- und Universitätsleistungen.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Elite#Leistungselite
Ich bemerke, dass Du einen Beleg schuldig bleibst.
Das sagt zum Beispiel der Duden:
„Leis|tungs|trä|ger, der (bes. Sport): jmd., der durch die eigene Leistung entscheidend zu einer Gesamtleistung, zu einem Gesamterfolg beiträgt.“
OK, dann denk Dir ein anderes Wort aus. Lehrer, gell?
@Schmock:
El Steinbrück hat gesprochen:
Die „Elite“ ists, die ganz vorsichtig sein muss, die er im Auge hat:
http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc~E7577E5CC886D47EEBE99BD0729D47D48~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Ich muss sagen, dass ich dieses Interview von ihm gar nicht schlecht finde.
Auf dieser Plattform kann man das hoffentlich noch sagen, nach all den Vorfällen.
In Fragen des Umgang mit der Finanzkrise hat er aber Recht, soweit er jedenfalls im Interview antwortet.
Die Unterscheidung zwischen „toxischen“ und „im Moment Illiquiden“ Papieren hat mir gefallen.
Nach 10 Jahren Berufserfahrung in Projekten mit zunehmenden Komplexitätsgrad kann ich diese Einschätzung überhaupt nicht teilen.
Meistens zählen sich Leute mit dieser Einstellung ja selbstverständlich zu den 10% movern und shakern. Es hilft sicher beim Vertrieb der eigenen „Leistung“. Da hilft es halt, dass man an die eigene Unersetzbarkeit glaubt.
In der realen Welt hab ich eher gelernt, dass Menschen eben unterschiedliche Stärken und Schwächen besitzen.
Sie sind halt schlichtweg für verschiedene Aufgaben unterschiedlich gut geeignet. Mich eingeschlossen.
Die meisten sind schon zu gebrauchen. Vielleicht 10% sind durch unglückliche Zufälle an einen Job geraten,für den sie schlichtweg zu dumm sind. Weitere 10% sind extrem faul. Und dann gibts noch die temporär überforderten, da sie sich erst einarbeiten müssen.
Der Rest ist zu gebrauchen, wenn man einigermassen bedachtsam mit denen umgeht.
Der meiste Schaden entsteht ohnehin durch soziale Konflikte in Arbeitsgruppen.
Hab schon einen grundsätzlich nicht blöden Olympia-Medaillien-Gewinner erlebt, der im Projekt völlig versagt haben. Es gibt nicht „die“ Leistungsträger.
> Es gibt nicht “die” Leistungsträger.
Puuh, Sozialdemokrat?
BTW, so vorzutragen ist einer der Standardfehler im Rahmen der Webkommunikation: der Webkompetenz.
Es ist bekannt, dass das Vortragen sozialkonformer und nichtfalsifizierbarer Aussagen wie „Es gibt nicht „die“ [soziale Gruppe].“ in den Bildungssystemen geübt wird, dennoch rät der Heizpilz hier:
Finger weg davon, das ist was für die anderen!
Abschliessend: Es gibt _die_Leistungsträger_ genau dann, wenn man diese klar definiert, bspw. dem Mehrwertgedanken folgend am finanziellen Input und am Steuerbeitrag.
Es gibt böse blaue Killerhirsche auf diesem Planeten, wetten?
Dann reden wir doch der Einfachheit halber von „Eliten“. Ich denke, dass ist insofern der richtige Begriff, weil Herr Steinbrück dieser den Kampf angesagt hat. Und weil Herr Steinbrück sich als Sprecher der Neidmasse hervortut, die im Übrigen mit den geschenkten 2.500 EUR nicht mal Opels von den Kumpels kauft, muss da was dran sein, mit den Eliten.
Ich bleibe dabei, es sind nur wenige, welche tatsächlich den Karren ziehen. Ist ja auch gut so. Wer will schon in einem VEB arbeiten, wo alle nichts tun. (Auch wenn Bananen garantiert wären.)
Bei den Eliten hätte man die „Bildungs“-Eliten mit drinne. Letztere wären dann aber wieder keine Leistungsträger, zumindest nicht i.p. Einkommen und Steuerlast. (Zudem könnte dann ja jeder kommen.)
Und wenn man bei den Eliten die o.g. „Eliten“ rausnimmt, dann wäre es Diskriminierung.
Deine Erstbezeichnung „Leistungsträger“ war schon richtig, werter MM.
Ist denn die Aussage: 10% der Menschen gehören zur Elite und sind die einzigen, die wirklich arbeiten, falsifizierbar? Existieren dazu ernsthafte Studien?
Ich arbeite nicht mit dem Begriff „Elite“, sondern mit dem des „Leistungträgers“.
Der ist an Hand seiner Einnahmen und seiner Steuerbelastung messbar, somit ein Fakt, keine Theorie und somit auch nicht „falsifizierbar“.
Dass Leistungsträger im o.g. Sinne „die einzigen sind, die wirklich arbeiten“ ist eine merkwürdige Behauptung. Hat jedenfalls keiner hier so geschrieben.
Stimmt die Behauptung war,
dass etwa zehn Prozent den Karren ziehen.
Aber die Frage bleibt, ob man diese Aussage präzisieren und dann belegen oder zumindest untersuchen kann.
> Ich finde es sehr schwierig, die Leistung nur am Geld festzumachen.
Ist halt eine messbare Grösse, die über Steuern zudem überporportional zum Gemeinwohl beiträgt.
Der Soz tendiert immer dazu diese Leistung zu bewerten. Das ist dumm, zudem wird man sich nie darauf einigen können, welche Leistungen unter dieser neuen Sicht wirklich wertvoll sind, der o.g. Arzt verdient nach meiner Kenntnis bspw. ganz ordentlich. Bohlen kann auch was, andere werden das nicht so sehen. U.s.w., letztlich käme es hier zu Einzelfallprüfungen, was offensichtlich reine Idiotie wäre.
Also sind Oskar Lafontaine, Ingrid Matthäus Maier und Peer Steinbrück Leistungsträger?
Warum nicht?
Politiker tragen die Ergebnisse der Leistung der Einen zu denjenigen Anderen, die es INTHO verdienen… so gesehen sind sie schon Leistungsträger…
Der Schönheitschirurg hat Fähigkeiten die sehr wenige Menschen erbringen können die aber von erstaunlich vielen Menschen nachgefragt werden.Daher das hohe Einkommen.
Man kann vielleicht darüber streiten ob Schönheitschirurgie „notwendig“ ist, aber der Chirurg erbringt eine wichtige Leistung für eine bestimmte Untermenge der Gesellschaft. Fakt ist, dass Menschen bereit dazu sind einen großen Teil ihres Einkommens (ist ja nicht so, dass da nur Filmstars hingehen) so zu investieren weil sie sich ein besseres Leben davon versprechen (gerechtfertigt oder nicht – ich halte nicht so viel davon).
@Christian
„Besserverdiener“ finde ich schlecht gewählt, denn da fehlt das Wort „tragen“. Irgendjemand muss ja die Steuerlast „tragen“, mit der die „Leistungen“ des Staates bezahlt werden.
Also ein Steuerlastträger. Einverstanden. :)
Ich denke, dass diese Frage gestellt wird, ist exakt das Problem der Abwrackrepublik. Möglich also, dass sie ein Hinweis darauf ist, dass gar keine mehr da sind.
Oder dass sie sich zur Zeit gerade verstecken, um nicht erkannt zu werden ;-)
Herr Steinbrück will ja bald routinemäßig und verdachtsunabhängig jeden regelmäßig prüfen lassen, der sich erdreistet, mehr als 500.000 Euro im Jahr zu verdienen.
Schön fand ich ja, daß irgendeine Online-Postille (SPON? WON?) „Steinbrück will gegen die Großverdiener vorgehen“ titelte.
Ja, auf der linken Seite bricht jetzt der hemmungslose Populismus aus, seit sie in den Umfragen so mies dastehen. Da wird abgewrackt und Neid geschürt, dass es ein Graus ist.
Ich habe das Gefühl, dass die Wahlkämpfe immer enger aufeinander folgen. Könnte man die Legislaturperiode nicht auf fünf oder sechs Jahre verlängern? Schlimmer kann es dadurch doch auch nicht mehr werden …
Steinbrück und Co. sollten Nachhilfeunterricht bei Ronald Reagan nehmen: „No nation in history has ever survived a tax burden that reached a third of its national income.“
Naja, zumindest wenn’s um die Staatsverschuldung geht, sind sie sich ebenbürtig ^ ^
Euer Problem sind doch die vielen Quislinge, die EU-Kollaborateure in der Schweizer Politik!
Das Thema ist nicht reich oder wohlhabend gegen arbeitend, hartzvierend oder gescheitert. Sondern das Thema ist das Spannungsverhältnis zwischen der unantastbaren (bei uns) Privatsphäre des Bürgers und der legitimen Ansprüche der Steuerbehörden.
Hier klafft eine doch beträchtlich tiefe Schlucht zwischen dem grundsätzlichen Konsens darüber in der Schweiz und dem Diktat der Politiker im europäischen Ausland (von rheinaufwärts aus gesehen).
Man kann sich hier sicher darauf einigen, dass beide Seiten ihre Position nicht zu hundert Prozent durchsetzen können/dürfen. In Deutschland hat das Pendel zugunsten des Staates die 50%-Marke jedoch deutlich überschritten.
Man mag nun applaudieren, wenn Herr Steinbrück seine Kavallerie nun nicht mehr allein gegen die Schweiz reiten lässt, sondern auch gegen die Wohlhabenden im eigenen Land.
Doch wer heute die Abwrackprämie kassiert und bei der Hatz auf die Wohlhabenden (wer gut verdient ist in der Regel ein Leistungsträger und man verschone mich mit dem Pflegepersonal, die leisten auch was, sind aber keine -träger) mittut, soll sich nicht wundern, wenn man ihm dereinst beispielsweise die Kinder wegnimmt, weil er/sie diese nicht nach den Vorstellungen der Staatsmacht erzieht (historische Beispiele Schweden und die Schweiz).
Allerdings bin ich selbst gespannt, wie die Schweizer diese Frage an der Urne beantworten werden, dann nämlich, wenn über das erste Doppelbesteuerungsabkommen abgestimmt wird,
In der Schweiz wird sich für Inländer am Bankkundengeheimnis, d.h. ausser mich geht niemanden etwas an, wieviel Geld ich auf welcher Bank habe (Zinsverrechnungssteuer im Gegenzug 35%) nchts ändern.
Es ist zu erwarten, dass noch ein paar mehr deutsche Geldbesitzer den Wohnsitz wechseln werden (nach London, da sehr geldfreundlich, oder in der Schweiz, trotz fallenden Steuerprivilegien).
Es gibt jedoch noch einen anderen Weg: Die Bundesrepublikaner wählen im Herbst endlich eine bürgerliche Regierung mit einer starken FDP-Beteiligung (bin parteilos).
Dein Wort in Gottes Ohr!