Entgegen der landesüblichen Meinung sind Dividenden und Zinsen aber kein Einkommen ohne Leistung: Wer Aktionär oder Gläubiger ist, verzichtet für die Zeit der Überlassung auf sein Kapital und geht das Risiko ein, sein Geld nicht wiederzusehen – ist das etwa keine Leistung? Auch das Argument, dass die Aktionäre nicht auf die Einkünfte aus Dividenden angewiesen sind, dürfte nicht immer korrekt sein, beispielsweise nicht für Menschen, die ihre Altersvorsorge darauf aufgebaut haben.
So ein lesenswerter Kommentar in der FAZ, der darüber hinaus darauf hinweisst, dass die Refinanzierung über Eigenkapital wesentlich langfristiger und nachhaltiger angelegt ist, als über z.Z. teures Fremdkapital
Sehr schöner Kommentar. Leider nur in der FAZ. Sowas gehört in die BILD, damit es auch die lesen, die es noch nicht wissen.
Überfordern Sie mir die Bild-Leser nicht. Die haben doch schon genug damit zu tun, die Brüste zu zählen.
Selbstverständlich eine gute Argumentation (es gibt tatsächlich Journalisten mit Grundzügen von ökonomischem Sachverstand, hatte die Hoffnung schon aufgegeben), aber ich glaube, das Risikoprämienkonzept ist für den Normalverbraucher nicht nachvollziehbar.
Das Problem liegt glaub ich eher darin, dass der Durchschnittsmensch hinter einem Kreditgeber oder Aktionär grundsätzlich nicht einen anderen Durchschnittsmenschen vermutet, sondern jemanden, der unglaublich vermögend ist und sein Vermögen in jedem Fall unredlich verdient hat.
Die Schattenfigur ‚Banker‘, sozusagen. Deutlich wird das immer, wenn man die Leute bspw. fragt, warum sie für das Geld auf dem Sparbuch Zinsen verlangen; schließlich könnten sie es ja auch kostenlos einer Firma im Wohnort zur Verfügung stellen, die das Geld brauchen könnte, um ihr Geschäft auszubauen und neue Leute einzustellen.
Nönö, da geht’s nicht um grundsätzliche Fragen (Einkommen ohne Leistung) oder derartige Dinge, sondern in erster Linie darum, dass ‚der reiche Sack am Ende der Straße, der mit den dicken Autos, ja schon genug Geld hat, im Gegensatz zu mir.‘