Karl Theodor zu Guttenberg ist die Nemesis der labernden Klassen. Im gestriegelten Verteidigungsminister erkennt die promovierte Elite der Bundesrepublik die Reflektion ihres hässlichen Standes. Von Beginn war klar, dass zu Guttenberg mit seiner Arbeit den Codex der Academia verletzt hatte. Deshalb ist dies keine Verteidigung des Wunderministers, sondern eine Charakterisierung des ekligen Milieus, dass ihn und viele mehr hervorgebracht hat.
No idea is original, there’s nothing new under the sun, it’s never what you do, but how it’s done
Nas – ein wegweisender Rapper – hatte Recht. Es gibt nicht genug zu entdecken und zu ergründen, um die vielen Doktoren zu rechtfertigen. Wenn Millionen in Deutschland promoviert sind, wird wohl kaum eine Mehrheit von ihnen eine „eigenständig erbrachte, mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen abschließende Forschungsleistung“ erbracht haben. So ist zu Guttenberg nur der telegene Wurm der als erster aus einem hoffnungslos verrotteten Apfel grinst. Und so entspinnt sich eine Seifenoper in drei Akten, die vor allem das juste milieu der deutschen schwatzenden Klassen schlecht aussehen lässt. Sie wollten einen gegelten Zu-Schönling loswerden und haben offenbart, dass all ihre Meriten weniger Wert sein müssen als ein mittelmäßiges Jodeldiplom. Was ist bezeichnender, als die Konzentration auf die eine Dissertation? Müssten nicht viel mehr Doktorarbeiten zerpflückt werden?
Es gibt zu viele Doktoren. Offensichtlich können die prüfenden Stellen nicht die Qualität der bewerteten Arbeiten gewährleisten. So viel Kahlschlag, dass akademische Grade der Wissenschaft und nicht mehr dem Klassendünkel dienen können, muss sein.
Der verbreitete Versuch, das strukturelle Problem der zu vielen Doktoren im Land auf Guttenberg zu reduzieren, ist bezeichnend für den Zustand der labernden Klassen. Selbst wenn zu Guttenberg über seine gefälschte Dissertation stürzte – aber warum sollte die Union ein so fähiges Zugpferd ausspannen? – änderte dies nichts am Grundproblem.
Im öffentlichen Echo haben die von den inflationären Doktoren so verachteten Bürger mit ihrer Unterstützung zu Guttenbergs bereits klargemacht wie viel ihre schöngeistigen Schaumschlägereien in der Welt „da draußen“ gelten. Wer als Unstudierter schon einmal Kultur-, Sozial-, Politik-, Rechts-, Geschichts-, Gender- oder anderen „Wissenschaftlern” zuhören musste, kann unmöglich glauben, das im Elfenbeinturm weniger Abfall recycelt wird als in einem Entsorgungsfachbetrieb. Es erfordert längst keinen Doktor zu durchschauen dass der Exorzismus der Academia an zu Guttenberg eine Ersatzhandlung für das Auskehren des Augiasstalles Academia ist. Eher würde man den Radrennfahrern glauben, sie könnten zuverlässig Doping unterbinden. Die überwältigende Unterstützung der Bild-Leser, Stammtischbrüder und Hausfrauen für den Verteidigungsminister formulierte die richtige Antwort auf die verlogene universitäre Intelligenzia: Hey Teacher, leave us kids alone!

Mit Verlaub: Sie stellen lediglich eine meinungsjournalistische, jedoch völlig unwissenschaftliche Behauptung auf. Und belegen können Sie gar nichts.
Was soll diese Anmaßung? Wer sind Sie? Keiner kennt Sie?
„Eine Räumung von Wohnraum darf nur vollzogen werden, wenn zumutbarer Ersatzwohnraum zur Verfügung steht.“
Zur Einführung in das Thema:
Wie es bei Steinmeier in der WG war
SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier lebte 15 Jahre in einer studentischen Wohngemeinschaft. Mit jetzt.de spricht er zum ersten Mal ausführlich über diese Zeit – er erzählt von Wäsche mit Heizöl-Aroma, von Feten mit viel Handkäse und seiner einsamen Promotion im „Hexenhaus“.
jetzt.de: Herr Steinmeier, es gibt verschiedene Angaben dazu, wie lange Sie in Ihrer Gießener Studentenwohngemeinschaft gelebt haben. Wieviele Jahre hatten Sie dort ein Zimmer?
Frank-Walter Steinmeier: Fast 15 Jahre, von 1976 bis 1991.
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/486332
Wir halten also fest:
Frank-Walter Steinmeier: Fast 15 Jahre, von 1976 bis 1991.
Uni Giessen.
Hier zur Kontrolle die eigenen Angaben aus dem Lebenslauf:
1975
Eintritt in die SPD.
1976-1982
Steinmeier studiert Rechts- und Politikwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. In dieser Zeit ist er Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Freiheit und Demokratie“.
1982
Erste Juristische Staatsprüfung.
1983-1986
Steinmeier absolviert den Juristischen Vorbereitungsdienst in Frankfurt am Main und in Gießen und schließt ihn mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen ab.
1986-1991
Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Gießen am Lehrstuhl für öffentliches Recht und Wissenschaft von der Politik, Fachbereich Rechtswissenschaft.
1991
Promotion zum Dr. jur.. Seine Doktorarbeit trägt den Titel „Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit“. Steinmeier wird Referent für Medienrecht und Medienpolitik in der Niedersächsischen Staatskanzlei in Hannover.
1993-1994
Leiter des persönlichen Büros des damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder (SPD).
http://www.hdg.de/lemo/html/biografien/SteinmeierFrankWalter/index.html
Wir halten fest:
1991
Promotion zum Dr. jur.
http://d-nb.info/931554675/about/html
Als er noch jung und Juso war, forderte Frank-Walter Steinmeier ein „Grundrecht auf Wohnraum“, dessen erster Artikel lauten sollte: „Der Schaffung und Erhaltung von gesunden Wohnbedingungen für alle Menschen gilt die besondere Verantwortung des Staates.“ Der dritte sah sogar vor:
„Eine Räumung von Wohnraum darf nur vollzogen werden, wenn zumutbarer Ersatzwohnraum zur Verfügung steht.“
So steht es in Steinmeiers Inauguraldissertation „Bürger ohne Obdach – zwischen Pflicht zur Unterkunft und Recht auf Wohnraum. Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit“. Der Text wurde 1992 im Verlag Soziale Hilfe in Bielefeld auf 444 Seiten gedruckt. Vorgelegt hatte der junge SPD-Mann seine Doktorarbeit in Gießen schon 1991 unter dem noch zukunftsfähigeren Titel: „Das polizeiliche Regime in den Randzonen sozialer Sicherung.“
Wir haben also gelernt: 1991 Dr. Arbeit. Uni Giessen
Wir merken uns also als Kontroll-Kern-Merksatz:
„Eine Räumung von Wohnraum darf nur vollzogen werden, wenn zumutbarer Ersatzwohnraum zur Verfügung steht.“
Wir schauen mal in die Literatur:
Jahrbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart. Neue Folge
Von Peter Häberle
Artikel 46
(Recht auf Wohnung)
….
(3) „Eine Räumung von Wohnraum darf nur vollzogen werden, wenn zumutbarer Ersatzwohnraum zur Verfügung steht.“
Jahrbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart. Neue Folge – Google Bücher-Ergebnisseite
Peter Häberle – 1992 – Law – 754 Seiten
(3) Eine Räumung von Wohnraum darf nur vollzogen werden, wenn zumutbarer Ersatzwohnraum zur Verfügung steht. Bei einer Abwägung der Interessen ist die …
http://books.google.de/books?isbn=3161459032…
Bloss, da schreibt er über Gesetze des Landes Brandenburg aus dem Jahre 1990.
Bei wem hat denn Steinmeier nun abgeschrieben???
„Es gibt nicht genug zu entdecken und zu ergründen, um die vielen Doktoren zu rechtfertigen.“
Starke Meinung.
Gibt es auch Belege, Fakten, Argumente – irgendwas?
KTG ist nicht „fähig“. Definitiv nicht. Ein Oberfranken-Berlusconi. Sonst hätte er sich einen besseren Ghostwriter ausgesucht.
Hohoho. Sehr gut!
@Christian S.
Anekdotische Evidenz eines verschwendeten Lebensjahres an der FU :-p
—-
Mein lieber CEO,
natürlich ist KTzG ein über die Maßen fähiger Politiker. Er geht mit dem zu Tage geförderten Dreck so um, wie ich es von einem Politiker, zumal einem fähigen, erwarte.
@Fidelio:
Fallenstein ist ein Wicht, ein Nichts, genauso wie dieser CEO…
481 „Fans“ haben die in jahrelager „Arbeit“ hier aufgebaut, und der Freiherr schafft in wenigen Tagen 300.000, klar das da der kleine Bloggerwicht bisschen ausflippt.
Aber der Vergleich 380 gegen 300.000 führt zu einer wichtigen Erkenntnis. Diese Seite hier ist völlig irrelevant. Ich Ich hatte gedacht, was die hier machen ist nicht gazn unwichtig. Und deshalb hab ich mir Zeit genommen um gegen den Unsinn, den der Versicherungsvertreter Schäffler hier verbreitet, anzuschreiben. Aber das kann ich mir zum Glück sparen. Ein einfaches
PLONK
reicht auch.
Applaus, Daniel!
@„echter“ „experte“: Letzte Erinnerung an das hiesige Pöbelmonopol
@echter experte
> Aber der Vergleich 380 gegen 300.000 führt zu einer wichtigen Erkenntnis. Diese Seite hier ist völlig irrelevant.
Richtig. Der Bekannheitsgrad ist das ausschlaggebende Kriterium bei der Bewertung von und der Auseinandersetzung mit Argumenten. Ist jemand erstmal als „Wicht“ und „Nichts“identifiziert, entpuppen sich seine Standpunkte als hinfällig. Ein Ansatz, der sowohl sachlich als auch nachvollziehbar ist – Sie sollten für Kopp schreiben.
Nicht „Reflektion“, „Reflexion“ muss es heißen. Gruß
Wenn es um Elefanten geht, ist alles was kein Elefant ist… …irrelefant ;-)
@Alrik
Lol. Lasst mich durch, ich muss das twittern :D
Sieh‘ an, noch jemand der Steinmeiers Dissertation gelesen hat. Dann sind wir ja schon zu dritt.
Jaja gebau, wenn einem keiner zuhört und sich niemand für einen Interessiert, dann geht es ja nur um die Argumente.
Nein, da geht es bei Herrn Fallenstein nicht. Bei dem geht es um Aufmerksamkeit, deswegen turnt er ja in zig Blogs rum, um sich wichtig zu machen. Insofern wird ihm dieser nette Artikel besonders schmeicheln:
tanker.blogsport.eu/…/vielversprechende-nachwuchspolitiker-iii-daniel-fallenstein-freelancer/ –
Martin, das ist alles nur geklaut.
Fußnote hab ich leider keine ;-)
Die Bürokraten haben zugeschlagen. So wie KTzG ergeht es, wer den Augiasstall der Besitzstandswahrer ausmisten will. Sigmar Gabriel will nun die Bundeswehrreform erstmal verschieben, die Wehrpflicht wiedereinzusetzen gelingt ihm hoffentlich nicht.
Die schwer rufgeschädigte wissenschaftliche Elite demonstriert derweil mit Schuhen in den Händen, dass es ihnen auch nicht besser geht als den Ägyptern.
Und was nu gar nicht ging, war, sich von einem Adligen die Demokratiedefizite in Bezug auf die Gewaltenteilung im Rest der gescheiterten EU-Verfassungsratifizierung vorführen zu lassen. Alles abgeschrieben, Lehren erteilt und Europa mit den „kulturlosen Amis“ verglichen, man könnte fast meinen er hatte es drauf angelegt.
@“echter experte“: wenigstens ist Fallenstein kein Hosenscheisser und sucht unter seinem Realname nach Aufmerksamkeit. Was anonymes Trollpack schon schon immer gereizt hat: wo kämen wir denn hin, wenn jeder das Format hätte, mit Name und Adresse zu dem zu stehen, was er zu sagen hat? Dann wären ja gar keine dummen, beleidigenden Attacken aus dem Hinterhalt mehr möglich. Gelle ;-)
@achim: don’t feed
jawoll chef ;-)
@Daniel Fallenstein
Ich schätze mal, dass du an keiner Promotion gearbeitet hast. Schon bei einer Diplomarbeit würde es dich sicherlich aufregen, wenn jemand offensichtlich abschreibt und eine bessere Note bekommt. Wieso hat Guttenberg Mitleid verdient. Er hat gepokert. Er hoffte, dass sich niemand für seine Arbeit interessiert und sie jemals ließt. Nun hat sie jemand gelesen und er hat verloren. Die Konsequenz ist, dass er seinen Doktorgrad zurückgeben muss. Für die Politik hat er eigentlich nur bewiesen, dass er Lügen kann. Da er es schlecht gemacht hat muss er nun auch dort gehen. Das wird als Kampagne verkauft, damit man einen Mythos für seine Rückkehr schafft. Wenn Herr Guttenberg weniger reich und weniger prominent wäre hätte man niemals einen so großen Aufriss gemacht. In der CDU gab es vor einigen Jahren auf Kommunalebene einen ähnlichen Fall. Niemanden hat es interessiert.